Leben mit Demenz
Seitdem Rudi Assauer in der vergangenen Woche den Weg in die Öffentlichkeit gesucht hat und der Welt von seiner Erkrankung berichtete, steigen die Nachrichten und Meldungen um die Krankheit Demenz. Assauer teilt in Deutschland sein Schicksal mit vielen anderen Betroffenen. Aber was genau versteckt sich hinter der Krankheit und wie lebt es sich mit Demenz?
Was ist der Unterschied zwischen Demenz und Alzheimer?
Unter der Demenz versteht der Mediziner den Oberbegriff der Erkrankungsbilder, die den Verlust der der geistigen Funktionen beschreibt. Zu diesen Funktionen gehören Denken, Erinnern, Orientierung und das Verknüpfen von den entsprechenden Denkinhalten. Im Verlauf der Krankheit kann es dazu kommen, dass die alltäglichen Aktivitäten einfach nicht mehr alleine durchgeführt werden können. Zu den Krankheitsbildern gehören die Alzheimer-Demenz, die Vaskuläre Demenz, Morbus Pick, Frontotemporale Demenz. In der Medizin finden sich aber auch noch weitere Demenzformen. Am häufigsten kommt jedoch die Alzheimer-Demenz vor. Unter dieser leiden etwa 60% aller Betroffenen. Bei der Alzheimer-Demenz wird in bestimmten Bereichen des Gehirns das Gleichgewicht des Botenstoffs Glutamat gestört. Auf diese Weise werden Nervenzellen zerstört. Gelegentlich wird in diesem Zusammenhang auch von einer neurodegenerativen Demenz gesprochen. Bei der Behandlung wird vor allem die Störung der Botenstoffe durch die Gabe der Antidementiva positiv beeinflusst.
Die Krankheit des Vergessens
Demenz ist eine schleichende Krankheit. Es beginnt damit, dass immer häufiger und immer mehr vergessen wird. Vielleicht ist es zuerst nur etwas, was eingekauft werden sollten. Aber irgendwann vergessen die Betroffenen auch Wege und finden zum Beispiel nicht mehr nach Hause. Aber auch Namen können vergessen werden. Mit der Zeit sind Demenzerkrankte nicht einmal mehr in der Lage den Alltag alleine zu bewältigen. Für die Angehörigen ist das Leben mit einem Demenzkranken manchmal sehr beschwerlich. Denn dieses Familienmitglied benötigt in der Regel eine Ganztagsbetreuung. Hinzu kommen die psychischen Belastungen. Besonders wenn die Betroffenen sich nicht mehr an die Personen erinnern können.
Die Symptome für eine Demenz
Folgende Symptome können Anzeichen für eine Demenzerkrankung sein. Sie können müssen aber nicht gleichzeitig auftreten.
- Vergesslichkeit
- Unpräzises Denken und häufige Konzentrationsstörungen
- Schwierigkeiten beim Planen komplexerer Abläufe Orientierungslosigkeit
- Sprachstörungen
- Eingeschränktes Urteilsvermögen
- Persönlichkeitsveränderungen
- Antriebsverlust
Mediziner wenden bei Verdacht einer Demenz und im weiteren Verhandlungsverlauf immer den „Uhren-Test“ an. Hierbei müssen die Patienten ein Ziffernblatt mit allen Zahlen und Zeigern aufzeichnen. Demenzerkrankte können dies meist nicht mehr und schreiben wahllos Zahlen in den Kreis.
Kann Demenz behandelt werden?
So sehr die Forscher und Mediziner sich auch bemühen, aber ein Heilmittel für diese Krankheit haben sie leider noch nicht gefunden. Derzeit werden Demenzerkrankte mit Medikamenten behandelt, die das Krankheitsbild positiv beeinflussen und hinauszögern können. Eine Heilung ist aber nicht möglich. Nicht alle Patienten reagieren aber gut auf die Mittel, so dass diese auch häufig ohne Erfolg abgesetzt werden müssen. Rudi Assauer wird beispielsweise seit zwei Jahren mit einem Medikament behandelt. Dennoch sind auch bei ihm die Spuren der Krankheit bereits deutlich zu erkennen.
Wichtig ist es den Erkrankten Strukturen in der Umgebung aufzuzeigen. Dazu gehört natürlich auch ein geregelter Tagesablauf. Auch sollten die Betroffenen mit eingebunden werden. Sie könne leichte Aufgaben erledigen, die vielleicht sogar an die Lebensgeschichte erinnern und anknüpfen. So können Fertigkeiten und das Selbstwertgefühl gestärkt werden. Zu viel reize sollten vermieden werden. Vielmehr sollten positive Erlebnisse, wie Spaziergänge, Spiele oder andere Aktivitäten, geschaffen werden.
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